“Schlesische Biertunke” – unser bestes Weihnachtsessen

Zutaten für ca. 6 Personen:

1 Pck. Frühstücksbrot à 350 g (sog. Soßenlebkuchen)
3 Flaschen à 0,5 l >>> Karamalz (wichtiges zum Malzbier: s. unten * * *)
1 Zwiebeln
150 g Petersilienwurzel
150 g Knollensellerie
150 g Karotten
ca. 1, 5 kg sehr würzige Würstchen aller Art (z. B. Debreziner, Pfefferbeißer, Kabanossi etc.,
aber keine Käsewürstchen, da der Käse ausläuft, oder Wiener Würstchen, die sind zu fade)
1 Bund Petersilie
KEIN Salz oder Pfeffer, die Würze kommt nur aus den Würstchen!!!

Man könnte jetzt den Eindruck erhalten, dass es sich um eine relativ süßliche Angelegenheit handelt, aber das stimmt nicht. Wenn das Gericht fertig ist, haben sich alle Geschmacksrichtungen harmonisch miteinander verbunden. Es schmeckt 100 mal besser, als es die Optik vermuten ließe.
Und so geht’s:

Zwiebel, Petersilienwurzel, Knollensellerie und Karotten waschen, putzen und in sehr kleine Würfelchen schneiden. Alles zusammen in einem Topf mit etwas Salzwasser (so viel Wasser, dass das Gemüse halbhoch im Wasser steht, 1 TL Salz zugeben) ca. 5 min aufkochen, beiseite stellen.

Nun das Frühstücksbrot (ohne den Rand zu entfernen) in ca. 1/2 cm dicke Scheiben schneiden, in einen großen Topf geben, mit dem Inhalt von 2 Flaschen Karamalz (= 1 l)übergießen, zum Kochen bringen.
Dabei immer wieder am besten mit einem Schneebesen umrühren, bis das Frühstücksbrot sich aufgelöst hat und die Soße schön sämig ist. Am Anfang kann man bei höchster Temperatur ankochen, dann auf ca. 2/3 herunterregulieren, regelmäßig rühren, damit die Soße nicht anbrennt!!! Das restliche Karamalz erst einmal zurückhalten, damit die Soße nicht zu flüssig wird, sie soll eine gewisse Bindung behalten.

Tipp: Sollte sich der Soßenlebkuchen (je nach Produkt) nicht komplett auflösen, kann man das Ganze einfach mit einem Pürierstab zermixen, bevor man das gedünstete Gemüse zufügt.

Jetzt das Gemüse mitsamt der Kochflüssigkeit dazugeben. Die Soße noch mit so viel weiterem Karamalz verdünnen wie nötig. Bis zu diesem Zeitpunkt schmeckt die Soße relativ nichtssagend, keine Sorge!

Die Würstchen in mundgerechte Stückchen schneiden und in die Soße geben, alles erneut zum Kochen bringen (Umrühren!!! am besten mit einem Pfannenwender, da kann man besonders gut am Topfboden entlangfahren), dann von der Herdplatte nehmen. Dort ohne Hitzezufuhr mehrere Stunden ziehen lassen.

Petersilienblättchen abzupfen und klein hacken, unter die Soße mischen.

Vor dem Servieren unbedingt mehrere Stunden ziehen lassen, damit sich das Aroma der Würstchen mit der Soße verbindet. Das bedeutet, dass man auf alle Fälle spätestens morgens mit der Zubereitung beginnen muss, wenn man abends davon essen möchte. Ich selbst koche sie ohnehin immer bereits am Vortag, denn aufgewärmt (regelmäßig umrühren!!!) schmeckt es am allerbesten, und außerdem habe ich dann am Hl. Abend nicht so viel Arbeit.

Als Beilage gibt es gekochtes Sauerkraut und Baguette. Dazu schmeckt ein kühles Bier.

Auch das Sauerkraut, das es als Beilage gibt, koche ich bereits am Tag vorher. Kraut schmeckt ja auch am besten, wenn es mehrmals gewärmt wird. Für diese Menge Biertunke koche ich die 2fache Menge des Grundrezepts.

Ich erwähne nicht umsonst immer wieder, dass bei jedem Erhitzen dieser Soße regelmäßig umgerührt werden soll, denn es brennt wirklich leicht an, wenn man vergisst zu rühren, und einmal angebrannt, ist alles ruiniert und die Arbeit umsonst gewesen.

Wir geben Würstchen mit Soße auf den Teller und einen Klecks Sauerkraut daneben. Gegessen wird es nicht alles getrennt, sondern wir nehmen immer ein Stück Wurst vermengt mit Kraut und Soße auf die Gabel und essen vom Baguette dazu. Am Schluss wird die restliche Soße auf dem Teller mit Baguette aufge”tunkt” (daher der Name “Biertunke”!). Also ihr seht: ein richtig zünftiges Essen.

Tipp zum Malzbier: in diesem Fall geht NUR die Marke “Karamalz”, ich habe vor Jahren schon andere Malzbiere probiert und sie hinterlassen einen ekligen metallischen Geschmack in der sonst richtig leckeren Soße, die ich dann wegschütten musste. Warum auch immer!
Und noch eins: Ich stehe nicht auf der Gehaltsliste der Privatbrauerei Eichbaum!!!)

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